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Misano in der Geschichte der Superbike WM

Wednesday, 17 June 2015 10:30 GMT

Die Highlights in der Geschichte der Superbike WM an der Adria-Küste.

In der Saison 2015 übernimmt Misano den Posten von Monza in Punkto Anzahl der ausgetragenen Superbike WM Rennen. Derzeit sind auf beiden Strecken 44 Läufe zur WorldSBK gefahren worden, nur zwei Rennstrecken haben seit der Gründung im Jahre 1988 mehr Rennen gesehen: Phillip Island und Assen mit jeweils deren 48.

Misano tauchte erstmals 1991 im Kalender auf, als Doug Polen mit 157,726 km/h den höchsten Superbike WM Top-Speed auf dieser Strecke registrierte und die Saison dominierte. Die Strecke wurde dann 2007 umgebaut und die Rennrichtung umgedreht.

1991 holte Polen das erste Misano-Doppel, doch da sind im Laufe von 22 Rennwochenenden noch 15 weitere dazu gekommen, darunter auch die letzten vier hier gefahrenen Events: Max Biaggi 2010 und 2012, Carlos Checa 2011 und Tom Sykes 2014. 2013 fand kein Rennen statt, da die WorldSBK dafür in Imola und Monza fuhr.

Auch das Rennen von 1995 bleibt in Erinnerung. Vor zwei Jahrzehnten feierte Mauro Lucchiari die einzigen beiden Siege seiner Karriere. An jenem Wochenende holte Troy Corser sein erstes von 16 Podesten auf dieser Strecke – kein anderer Fahrer hat auf einer einzelnen Strecke mehr auf einem Podest gestanden. In dieser Statistik ist Carl Fogarty Zweiter, der in Assen 15 Mal in die Top Drei fuhr. Corser schlug diesen Rekord im Jahr 2000, als er mit der Aprilia den Doppelsieg feierte.

1996 gewann der US-Amerikaner John Kocinski beide Rennen von der Pole Position und wurde im Jahr darauf Weltmeister.

1999 – im Jahr des vierten und letzten Titels von „King“ Carl Fogarty – feierte der Engländer seine einzigen beiden Misano-Siege. Mit seinem Sieg im ersten Lauf feierte er sein 100. Podest in der Superbike WM. Er wurde zum ersten Fahrer, der das in der Geschichte der Superbike WM schaffte, 2006 und 2009 zogen Troy Corser und Noriyuki Haga gleich. Heute ist Corser mit 130 Podesten Erster der ewigen Bestenliste, gefolgt von Haga (116) und Fogarty (109).

Im ersten Lauf von Misano im Jahre 2001 gewann der spätere Weltmeister Troy Bayliss nach einem spannenden Kampf mit Ben Bostrom, der dann Lauf zwei gewann. Es war der erste von sechs Misano-Siegen für Bayliss, womit er der erfolgreichste Fahrer auf der Piste an der Adria ist, was Siege angeht. Rang zwei hält Max Biaggi mit vier Triumphen.

Misano war immer ein ganz besonderes Rennen für Pierfrancesco „Frankie“ Chili, Regis Laconi und Ruben Xaus: Alle drei Fahrer feierten in Misano den letzten Sieg ihrer Karriere. Chili gelang dies 2004 bei einer unglaublichen Aufholjagd im zweiten Lauf: Nach zwei Runden war er 15., kämpfte sich aber in der letzten Runde wieder an die Spitze zurück. Laconi gewann ein Jahr später beide Läufe, Xaus gewann 2008 in Rennen zwei seinen letzten Superbike WM Lauf.

Im zweiten Rennen von 2009 holte ein aufstrebender Jonathan Rea seinen ersten Superbike WM Laufsieg. Und das war kein einfacher: In jener Saison gewann Ben Spies nicht weniger als 14 Läufe, das offizielle Ducati Team mit Noriyuki Haga und Michel Fabrizio elf Mal. Rea startete aus der zweiten Reihe und hängte sich an die Hinterräder von Haga und Fabrizio, als Spies mit Kupplungsproblemen langsamer wurde. Rea hätte es nun die Ducatis unter sich ausmachen lassen können, doch der Honda-Werkspilot presste sich in der ersten Kurve an ihnen vorbei und konnte alle weiteren Attacken abwehren. Er gewann mit 63 Tausendstelsekunden Vorsprung auf Fabrizio, Haga verlor im Ziel nicht mehr als eine halbe Sekunde.

In der jüngsten Geschichte war Misano immer dem späteren Weltmeister hold: Max Biaggi und Carlos Checa holten zwischen 2010 und 2012 Doppelsiege, Tom Sykes gewann letztes Jahr. Damals war er noch WM-Führender und baute seinen Vorsprung weiter aus, den er bis zum letzten Lauf beim Finale in Katar halten konnte, dann aber gewann Sylvain Guintoli den Titelfight um sechs Punkte.“